MTU kommt nach Erding

Erding – Gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Erding und den Fliegerhorst. Der Luftfahrtkonzern MTU Aero Engines verlagert Montage und Instandsetzung für die Kampfjets Tornado und Eurofighter sowie für den Hubschrauber Tiger in die Kreisstadt.

 

Der Fliegerhorst macht seit Bekanntwerden der Bundeswehrreform vor genau drei Jahren vor allem negative Schlagzeilen. Der Abzug auf Raten läuft. 2019 soll das stadtgeschichtliche Kapitel Militär mit Umzug des Luftwaffensystemunterstützungszentrum nach Manching abgeschlossen sein – für immer.

Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass MTU nicht nur in der Kaserne im Nordosten bleibt und an seiner Kooperation mit der Bundeswehr festhält. Der TMTUriebwerkshersteller sieht sein Engagement zudem langfristig – also weit über das Ende der Luftwaffe hinaus, an diesem Standort. Nicht zuletzt kommen weitere Flugzeugantriebe hinzu, die in Erding montiert und instand gesetzt werden. Derzeit sind es vor allem die Antriebe des Kampfjets Tornado und in kleinerer Stückzahl die des Kampfhubschraubers Tiger. Neu hinzu kommt nun der Eurofighter. Die Nachbarn müssen sich dabei nicht auf neuerlichen Fluglärm einstellen. Denn die Triebwerke kommen per Lastwagen auf den Fliegerhorst.

Es sind unternehmensstrategische Erwägungen, die den Standort Erding quantitativ wie qualitativ stärken. „Wir haben uns entschlossen, unsere militärischen Linien zusammenzulegen“, schildert Konzernsprecherin Melanie Wolf im Gespräch mit unserer Zeitung. „In Erding ziehen wir Montage und Instandsetzung für die Antriebe für Eurofighter, Tornado und Tiger zusammen.“ Diese Linie soll Anfang 2015 uneingeschränkt ihren Betrieb aufnehmen können.

Am Standort München werden sich die MTU-Techniker und -Ingenieure Wolfs Angaben zufolge vor allem um die Triebwerke für die neue Militärtransportmaschine Airbus A 400 M sowie um die Triebwerke für den Airbus A 320 neo kümmern. Beide Maschinen seien sehr gefragt, hohe Bestell- und Abnahmezahlen erforderten die Aufteilung auf beide Standorte.

„Für Erding als zentrale Stelle für die Montage und Instandsetzung der drei militärischen haben wir uns entschieden, weil hier Platz und Expertise vorhanden sind“, so Wolf. Das betreffe das eigene Haus ebenso wie die Bundeswehr. Daher habe man mittlerweile eine zweite Halle angemietet und für die Bedürfnisse der MTU gestaltet. Der Umzug, der im Mai angelaufen ist, liegt Wolfs Angaben zufolge in den letzten Zügen.

Bislang bescherte die Kooperation Industrie/Bundeswehr rund 100 Menschen Arbeit. „Künftig werden es 20 bis 30 Prozent mehr sein.“ Sprich: In Erding entstehen bis zu 30 neue, hochwertige Arbeitsplätze. Und sie werden von Dauer sein. Der Typ Eurofighter soll etwa bis zum Jahr 2050 fliegen.

Hans Moritz

Merkur-Online 10.10.2014